Freiburgs Wirtschaftsförderung will mehr Kongresse statt Messen für Massen

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"Nach 23 Jahren hat sich die Welt geändert", sagt Hanna Böhme. Die Geschäftsführerin der städtischen "Freiburg, Wirtschaft, Touristik und Messe GmbH" (FWTM) blickt von ihrem Büro auf die vier Messehallen, deren erste Anfang 2000 eröffnet wurde.

Das Messegeschäft ist schwieriger geworden. Der Publikumsmagnet Intersolar wanderte nach München ab. Die lukrative Fachmesse Interbrush ist Geschichte, der jahrzehntelange Publikumsmagnet Badenmesse wurde vor drei Jahren mangels Anziehungskraft eingestellt, die Automobilmesse ist ein Opfer der Marktlage, die einst zweiwöchige "Camping, Freizeit, Touristik" wurde erst verkürzt und dann in Spezialmessen aufgesplittet, von denen immerhin die "Caravan" einen Aufschwung erlebt.

FWTM-Chefin glaubt an Potenzial des Messestandortes


Überhaupt überlegen sich Aussteller heute sehr genau, ob sie angesichts des Personalmangels und der Möglichkeit, ihre Angebote im Internet zu präsentieren, viel Geld für einen Messeauftritt ausgeben sollen. Ausgerechnet in dieser Phase erfolgte Anfang des Jahres der Rauswurf von Messechef und FWTM-Geschäftsführer Daniel Strowitzki. Und zum Februar setzt die fürs Messegeschäft zuständige Abteilungsleiterin Victoria Vehse zum Karrieresprung nach Nürnberg an.

"Wir sind vom Potenzial des Messestandorts Freiburg überzeugt", sagt FWTM-Chefin Hanna Böhme im Gespräch mit der BZ. Dass er auch ein Wirtschaftsfaktor ist, belege eine Studie zur sogenannten Umwegrentabilität: Wie viel Geld geben Besucher zum Beispiel für Gastronomie und Hotellerie aus. Fürs Jahr 2019 lag sie demnach bei 83 Millionen Euro, im ersten Jahr nach der Pandemie bei 70 Millionen Euro.

Gutachten empfiehlt Strategiewechsel


Für die neue strategische Ausrichtung des Messegeschäfts hat die FWTM ein Gutachten in Auftrag gegeben, über dessen Empfehlungen der Aufsichtsrat wenige Tage zuvor diskutierte und ihnen einhellig folgte.

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