Die Freiburger Firma Glape will einen Markt für die Forschung finden

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Seit vielen Jahren erprobt das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM), wie man Glas in komplexe Formen bringen kann. Im Hinterhof des Instituts steht dazu ein großer Ofen, an den ein starker Laser angeschlossen ist. Darin wird das Glas erwärmt und dann mit dem Laser so bearbeitet, dass es die gewünschte Form erhält. In den Regalen rund um den Ofen kann man die Ergebnisse sehen: Eckige Gläser, feine Ausstanzungen, in einer Glasplatte ist die Zahl 100 eingeprägt, zwischen der 1 und der ersten 0 sind die Übergänge verlaufen. "Das hatten wir zu den ersten 100 Kontakten auf LinkedIn produziert", sagt Najoua Bolakhrif. Der kleine Fehler zeigt, dass der Prozess gar nicht so einfach ist.

Anfragen vor allem aus dem Automobilbereich


Bolakhrif ist eine der beiden Gründer von Glape. Das Start-up wurde im November gegründet, um die Technik zu vermarkten, die am Fraunhofer IWM über Jahre erprobt wurde. Gerade, erzählen Bolakhrif und der Glape-Mitgründer Matthias Quast, gehe es vor allem darum, mögliche Kunden ausfindig zu machen und mit diesen Produkte zu entwickeln. Anfragen kämen vor allem aus dem Automobilbereich, aus der Medizintechnik und der Architektur, generell seien die Möglichkeiten aber größer.

Die Herausforderung bei der Bearbeitung von Glas bestehe darin, dass die optischen Eigenschaften beibehalten werden sollen, wenn das Glas bearbeitet wird – der Blick durch das gebogene Glas soll also ohne Brechung möglich sein. Mit der Methode, die Glape vermarkten will, ist das auch bei sehr engen Biegeradien und mit äußerster Präzision möglich. Das ermöglicht etwa in sich fein geformte Windschutzscheiben oder Eckfenster, die aus einem einzigen Teil bestehen.

Die Methode, erklären die beiden Gründer, ermögliche zum einen eine höhere Stabilität des Glases, wodurch bis zu 40 Prozent des Materials und damit auch CO2 eingespart werden könnten, zum anderen könnten etwa gebogene Fenster Isoliergrad und die Recycelbarkeit verbessern, da keine Verbindungen aus verschiedenen Materialien mehr benötigt würden. Das Produkt diene damit auch der Nachhaltigkeit, betonen die beiden Gründer.

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